Mit dem Fest Allerheiligen beginnt die Kirche den Monat November. Über das ganze Kirchenjahr verteilt gedenkt die Kirche fast täglich eines Heiligen oder sogar mehrerer heiliger Männer und Frauen. Aber neben diesen kanonisierten, also offiziell kirchlich anerkannten, Heiligen gibt es noch eine Vielzahl anderer, denen kein eigener Gedenktag gewidmet ist. In der Geheimen Offenbarung schreibt der hl. Evangelist Johannes Folgendes: „Danach sah ich eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen.“ (Offb 7,9). Es sind also unzählige Heilige, die im Himmel für uns bei Gott Fürsprache einlegen. Ich hoffe, die allermeisten von uns, am besten alle, verehren einen oder mehrere Heilige in besonderer Weise. Verehren heißt nicht: anbeten! Sondern anrufen. Wie schnell wird aus Unkenntnis diese Verwechslung gemacht, wie oft wird sie der Kirche oder dem katholischen Gläubigen vorgeworfen: Ihr betet ja die Heiligen an!
Die Kirche verehrt die Heiligen, denn als Freunde Gottes sind sie auch unsere Freunde: immer bereit, uns zuzuhören und uns zu helfen. Bei jeder Feier der heiligen Messe ist der ganze Himmel anwesend, Engel und Heilige, die sich in tiefer Ehrfurcht vor dem Geschehen anbetend verneigen. Tun wir es ihnen gleich, haben auch wir Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten.
Der Monat November ist außerdem auch der Allerseelenmonat. Am 2. Des Monats gedenken wir aller unserer Toten. An diesem Tag oder um diesen Tag herum besuchen wir die Gräber der Verstorbenen, um ihrer im Gebet zu gedenken. Auch die Mitfeier der Heiligen Messe an diesem Tag schenkt besondere Gnaden: uns und unseren Verstorbenen.
Folgendes kurze Gebet, das die Gottesmutter die drei Hirtenkinder am 13. Juli 1917 in Fatima lehrte mag uns im Novembermonat helfen und darin bestärken, immer wieder für uns und alle Lebenden und Verstorbenen zu beten: „Oh mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.“
Pfarrer Marco Hartmann
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