Der Junggesellenverein ist der älteste Verein in Niederbreitbach. Er wurde 1864 gegründet und zählt jetzt, im 140. Vereinsjahr, 48 Mitglieder. Traditionell tritt man im Alter von 16 Jahren in den Verein ein. Mit der Hochzeit endet die Mitgliedschaft.
Aktuelle Kontaktpersonen
1. Vorsitzender:
Sebastian Jacke
Geschäftsführer:
Marius Hardt
Julien Kolling
1. Kassierer:
Simon Hardt
E-Mail: jgv.niederbreitbach(at)gmx.de
www.jgv-niederbreitbach.de
Für Interessierte: Die Chronik des Junggesellenvereins
Der Junggesellenverein 1864 Niederbreitbach e.V. hat sich zur Aufgabe gestellt, das Patronatsfest der Heimatgemeinde in jedem Jahr zu gestalten.Im Jahre 1864 schlossen sich die jungen männlichen Bewohner von Niederbreitbach zu einem Junggesellenverein zusammen, um in dieser Richtung wirkend die Sache auf Vereinsbasis zu organisieren.
Bereits Jahrzehnte vor dieser Zeit, so ist bekannt, feierte man in Niederbreitbach eine zünftige Kirmes, wie bereits im Jahre 1813 in den Büchern des damaligen Amtsvorstehers Plag vermerkt wird. Erstmals wurde die Laurentiuskirmes kirchlicherseits 1620 im Ort eingeführt. Bis zum Jahre 1890 wurde die Niederbreitbacher Kirmes für die damaligen Verhältnisse in einem großem Rahmen durchgeführt.
Im Kirmesumzug traten neben den Junggesellen in ihrem historischen weiß-blau, sie verschiedenen Berufsstände des Ortes in ihren für die damalige Zeit typischen Trachten auf. Nicht selten führte sie auch ihr Handwerkszeug mit sich. Höhepunkt in jener Zeit war der Kirmessonntagmorgen. An diesem Vormittag wurde sich versammelt und in feierlicher Festzug zum Abholen des Pfarrers nach Waldbreitbach marschiert. Leiter des ganzen Geschehens war der Major, der Führer der Junggesellen war. Er marschierte, unterstützt von seinen Begleitoffizieren oder auch Adjutanten genannt, vorne weg. Umgeben wurde das ganze von der sogenannten Pioniertruppe, welche zum Teil von uniformierten Junggesellen verkörpert wurde.
Vom Jahre 1890 berichtete die Ortschronik von einem Großbrand, dem der größte Teil der historischen Uniformen zum Opfer gefallen sind. Dies hatte zur Folge, dass die Kirmesfeierlichkeiten, und somit die Aktivitäten des Junggesellenvereins, unterstützt von der Armut in der damaligen Zeit, an Attraktivität verloren. Noch mehr eingeschränkt wurde die Tätigkeit wurde die Tätigkeiten des Junggesellenvereins in den Kriegsjahren 1914 bis 198, da viele junge Niederbreitbacher Männer zum Dienst an der Waffe gerufen wurden.
In den Nachkriegsjahren wurde der Verein kontinuierlich wieder aufgebaut. Mit vielen Uniformen auf die alte Tradition aufbauend, feierte man wieder das Fest des hl. Laurentius. Jedoch fehlten seit dieser Zeit die Trachten der Handwerker. Statt dessen findet man den Major, den Fähnrich und auch den Arzt als berittene Vereinsmitglieder im festlichen Kirmeszug.
Höhepunkt in dieser Zeit war die Anschaffung einer neuen Kirchenfahne. Dies geschah im Jahre 1929. Vorsitzender des Junggesellenvereins war damals Jakob Kötting, der zusammen mit dem Schreinermeister Johann Scheid diesen Kauf tätigte. Um die hohen Kosten der Anschaffung zu decken, ließ man Postkarten mit den Bildnissen der Fahne drucken, um diese dann zu verkaufen. Die Fahne des Junggesellenvereins ist bis heute erhalten und wird noch bei den Festzügen in ehre getragen. Sie zeigt auf der einen Seite das Bildnis des Hl. Laurentius, auf der anderen Seite den Hl. Nikolaus, der Patron der St. Nikolaus – Kapelle in Niederbreitbach, der heutigen Friedhofskapelle.
Lange sollte dieses frohe Vereinsleben nicht währen. Der 2. Weltkrieg stand an. Wieder mussten viele Männer des Ortes und somit auch viele Mitglieder des Junggesellenvereins ihren Dienst fürs Vaterland leisten. Dadurch bedingt kam das Vereinsleben in den Jahren 1939 bis 1948 ganz zu erliegen.
Erst im Jahre 1948 konnte der Verein, wenn auch unter erschwerten Bedingungen, die Vereinsarbeit wieder aufnehmen. Unter der Führung von Robert Jungbluth versuchte man dem Verein wieder alten Ruhm und Stolz zu geben. So lässt sich aus dieser Zeit berichten, dass das Königsschießen von der Besatzungsmacht verboten worden war, so dasss man sich mit einer Art Armbrust helfen musste. Aber auch so konnte ein Schützenkönig ermittelt werden.
1950 gab man sich eine neue Satzung, in welcher der Zweck des Vereins, sowie das ganze Vereinsleben beschrieben wurde. Diese hatte 34 Jahre Bestand und wurde 1984 von einer neuen Vereinssatzung, die auch noch heute gültig ist, ersetzt. 1954 beschaffte man sich eine neue Schwenkfahne. In dieser Zeit zeichneten sich einige Niederbreitbacher Burschen als hervorragende Fähnriche aus, was sie bei vielen Wettbewerben unter Beweis stellten.
Im Jahre 1959 wurde Niederbreitbach eigenständige Pfarrgemeinde. Dadurch bereicherte sich die Tradition des Junggesellenvereins. Pastor Fischer, der erste Seelsorger der Pfarrei Niederbreitbach, lud nun die Mitglieder des JGV alljährlich am Kirmesdienstag zum Erbseneintopfessen ins Pfarrhaus ein. Dieser Einladung wurde gerne Folge geleistet, galt es doch sich für das anschließende Eiersammeln im Ort zu stärken. Diese Tradition wurde gerne Folge geleistet, da auch Pastor Krause, Pastor Veit und auch Pastor Helmig die Junggesellen jedes Jahr zu sich eingeladen haben. Das 100-jährige Bestehen feierte der Verein 1964. Eine große Wandlung brachte das Jahr 1965 in das Leben des Niederbreitbacher Junggesellenvereins. Bei den Verhandlungen mit dem damaligen Vereinswirt war ein Übereinkommen zur Ausrichtung der Kirmes nicht mehr zustande gekommen. Zum ersten mal entschloss man sich alles in eigener Regie zu übernehmen. Man errichtete anlässlich der Kirmesfeierlichkeiten ein großes Festzelt auf der „Bockswiese“ und Übernahm die Bewirtung der Gäste selbst. Später verlegte man den Standort auf einen Festplatz an der Wied.
Seit dieser Zeit konnte man behaupten, dass der Verein seiner Aufgabe kirchlich und auch gesellschaftlich voll gewachsen war. So dehnte man die gemeinschaftlichen Aktivitäten 1972 darauf aus, Fußballspiele unter den Ortsvereinen zu organisieren und den Erlös Pater Hugolin für die Mission in Brasilien bereitzustellen. 1977 feierte man die Kirmes erstmalig im neu errichteten Dorfgemeinschaftshaus, wo sie noch bis heute gefeiert wird.
Im Jahre 1984 feierte man gebührend den 120sten Geburtstag des Junggesellenvereins. In diesem Jahr kam ebenfalls zur Neuanschaffung einer Schwenkfahne und von neuen Offiziersuniformen. Die jungen Mädchen in Dorf schlossen sich im Bund der Ehrendamen zusammen und wurden dem Junggesellenverein angegliedert. Im gleichen Jahr entstand eine neue Vereinssatzung und der Verein wurde ins amtliche Vereinsregister eingetragen und gilt seitdem als „e. V.“. Es bleibt noch zu erwähnen, dass der Verein seit dieser Zeit viele befreundete Vereine auf seinen Stiftungsfesten besuchte, um die Freundschaft den Jugendlichen aus anderen Gemeinden zu erhalten.
Im Jahre 1989, beging der Vereins sein 125jähriges Bestehen. Im großen Rahmen feierte man dieses Ereignis in der Heimatgemeinde Niederbreitbach zu den der Landrat des Landkreises Neuwied, Hans – Dieter Deckert, die Schirmherrschaft übernommen hatte.
Nach 5jähriger Wartezeit feierte man sein 130jähriges Bestehen in Verbindung mit der Sankt-Laurentius-Kirmes. Diese findet jedes Jahr am 2. Wochenende im August statt. Die Schirmherrschaft übernahm unser Ortsbürgermeister Heinz Müller.
Nach langjähriger Benutzung der Scheune von Stephan Lay und immer größer werdenden Inventares stellte sich die Frage, ob es einer eigenen Lagerhalle bedurfte. Nach monatelangen Planungen und Diskussionen wurde bei der Jahreshauptversammlung im Januar 1996 von den Mitgliedern das Bauvorhaben „Lagerhalle“ beschlossen. Nach Unterstützung durch Heinz Müller und Erteilung der Baugenehmigung wurde im Juli 1996 mit dem gießen der Bodenplatte begonnen. Vor der Kirmes 1997 wurde die in Eigenleistung erbaute Lagerhalle fertiggestellt und bezogen. Die neue Halle befindet sich mit direktem Zugang zum Dorfgemeinschaftshaus, wodurch viele Transportwege verkürzt wurden, direkt hinter diesem.
Aufgrund des langjährigen gleichen Erscheinungsbildes der Halle an Kirmes wollte man im Jahre 1998 die Sankt-Laurentius-Kirmes unter ein Motto stellen. Hierzu bedurfte es einer Änderung der Hallendekoration.
Das Motto ab dem Jahre 1998 hieß „Unsere Kirmes hat drei Ecken“. Die Halle wurde durch einen Zaun in drei Ecken geteilt. Neben den altbekannten Bereichen Altbierbrunnen und Pilstheke wurde auch noch der Ballamann 6 naturgetreu nachgebaut. Die Tanzfläche befand sich von den Zaunelementen umgeben in der Mitte der Halle, wo auch die Bühne stand. Zum neugestalteten Ambiente wurden die einzelnen Bereiche noch mit Namen versehen. Die Altbiertheke wurde so die „Niddebrääpe KÖ“, die Pilstheke zum „Bayrischen Biergarten“ und der neugeschaffen Eckbereich zum „Ballamann 6“.
Im selben Jahr gründete sich der Verein für die ehemaligen Mitglieder des Junggesellenvereins. Die Gründesversammlung fand am 02.10.1998 statt, der Verein besitzt eine Mitgliederzahl von 20 Personen. Aufgabe des Vereins ist es, Kontakte und Geselligkeit zwischen den Junggesellen und den Altgesellen zu knüpfen sowie die kulturellen Bemühungen unserer Zeit zu unterstützen.
Im Jahre 2009 feierte der Verein im Zuge der Sankt-Laurentius-Kirmes sein 145-jähriges Jubiläum. Das Stiftungsfest im April 2009 war ein voller Erfolg.