Gut gelaunt und gespannt auf die Großstadt München machten sich gemeinsam mit Pfarrer Marco Hartmann und Pastoralreferent Thomas Sander zehn aktive und ehemalige Messdiener – Jugendliche und junge Erwachsene – am Vormittag des 09. August per Bahn auf den Weg vom ICE-Bahnhof Montabaur aus in die bayerische Landeshauptstadt. Mit leichter Zugverspätung in München angekommen, erwarteten uns dort bereits vier weitere Teilnehmer, so dass die Gruppe mit insgesamt 16 Personen komplett war. Und los ging’s!
Eine Stadtführung am Nachmittag durch die Altstadt von München vermittelte einen ersten Eindruck sowie einen Überblick der Geschichte Münchens, vom Marktflecken bei den Mönchen, daher der heutige Name München oder im Italienischen noch wohlklingender Monaco, zu erhalten. Der Abend klang, wie auch die folgenden Abende, mit einem gemeinsamen Essen aus, etwa im Hofbräuhaus, im Franziskaner oder auch im Heimwerk-Schnitzelhaus.
Am darauffolgenden Sonntag wurden wir freundlich als Gäste und Messbesucher in der schönen St. Paulskirche direkt an der Theresienwiese begrüßt. Einige aus unserer Gruppe übernahmen sogar den Ministrantendienst. Spontanes Highlight war der 252 Stufen dauernde Aufstieg auf den 97 Meter hohen Hauptturm der Kirche mit einem wunderschönen Ausblick auf die Wiesn, wo gerade die großen Bierzelte für das Oktoberfest aufgebaut werden, sowie die Silhouette von München. Der Nachmittag stand im Fokus deutscher Geschichte sowie ihrer Lehren und Konsequenzen für künftige Generationen: ein Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau. Diese Gedenkstätte ist ein wichtiger Lernort, der sich gleichermaßen an Jugendliche und Erwachsene richtet und zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus, wie auch den Folgen von Diskriminierung und Verfolgung auffordert. Sie war für uns ein eindrucksvoller Ort der Erinnerung, der Mahnung und der Reflexion über die Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft.
Am Montagvormittag waren wir zu Gast in der Kathedrale des Erzbistums München, vielen vielleicht bekannter als Münchner Frauenkirche mit ihren markanten Doppeltürmen. Neben einer Führung durch die imposante Kirche und einer Fahrt auf die Aussichtsplattform durften wir auch einen Blick in die recht moderne Sakristei, in Türen, Schränke, Schubladen und auf die installierte Technik werfen. Sogar ein wertvolles und sehr schweres Evangeliar wurde uns zum Anheben anvertraut! (Zum Glück hatten alle gut gefrühstückt!) Sportlich ging es dann am Nachmittag weiter: bei heißen Temperaturen besuchten wir den Münchner Olympiapark und lernten bei einer Führung das Olympiastadion näher kennen. Auch hier hatten wir Glück: in einigen Wochen wird das Olympiastadion voraussichtlich bis 2029 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Einige ließen es sich sogar nicht nehmen, eine komplette 400 Meter-Runde auf der Tartanbahn zu drehen oder ihr Können beim Torwandschießen zu beweisen.
Dienstags stand ein Besuch im Deutschen Museum auf dem Programm. Dieses Münchner Museum ist eines der größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt. Als interaktives Museum für jedes Alter beherbergt es eine umfangreiche Sammlung von über 125.000 Exponaten in unterschiedlichen Themenbereichen. Aber irgendwann war genug: Die sommerlichen Temperaturen lockten ab dem Nachmittag in den Englischen Garten. Eine Abkühlung in der Eisbachwelle, ein Sonnenbad auf der Wiese, oder ein Stopp im Biergarten am Chinesischen Pavillon sorgten für den notwendigen Ausgleich.
Am Mittwoch führte unser Weg schließlich nach Grünwald. Nicht zu den „oiden Ritterleut“, sondern in die Bavaria-Filmstudios. Diese bieten einen Blick hinter die Kulissen der Film- und Fernsehproduktion und umfassen auf einer Fläche von etwa 50 Fußballfeldern Studios, Werkstätten, Kulissenstraßen und Produktionsbüros. So konnten wir etwa Originalkulissen aus Filmen wie „Das Boot“, „Die unendliche Geschichte“, oder „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ besichtigen oder Einblicke in die Produktion von bekannten Fernsehserien wie „Sturm der Liebe“ oder „Die Rosenheim-Cops“ erleben. Spätestens mit dem Besuch der Kulisse des Klassenzimmers der Filmtrilogie „fack ju göhte“ war für alle klar: Bildungsauftrag ist erfüllt!
Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns unterstützt haben (oder auch noch im Nachhinein unterstützen möchten, um unser Defizit gering zu halten), so dass solche Bildungsfahrten in kirchlicher Trägerschaft vor Ort weiterhin möglich sind. Ausdrücklich erwähnt sei hierbei die finanzielle Förderung dieser Fahrt durch die Jugendstiftung des Bistums Trier.
Es waren rückblickend sechs sehr schöne Tage mit vielen Eindrücken, Erlebnissen und einer tollen Gemeinschaft!
Pfarrer Marco Hartmann

















