Tageswallfahrt nach Blieskastel am 14. Juli 2022

Nach zwei Jahren Zwangspause ist es in diesem Jahr endlich wieder möglich, die die Tradition einer Tageswallfahrt für unsere Pfarreiengemeinschaft fortzusetzen.

Ziel wird in diesem Jahr die Stadt und das Wallfahrtskloster Blieskastel im Saarland sein.

Teil des heutigen Klosteranlage ist Heilig-Kreuz-Kapelle. Das genaue Datum der Erbauung der Kapelle ist nicht bekannt. Sicher ist, dass sie in der Zeit zwischen 1675 und 1685 anzusetzen ist. Eine hierin verwahrte Kreuzreliquie war Anlass für Wallfahrten dorthin. Im Zuge der französischen Revolution ging die ursprüngliche Ausstattung verloren, die Kapelle wurde als Wachlokal und Pulvermagazin zweckentfremdet.

Im Jahr 1829 wurde eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Pietà „Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen“, die ursprünglich aus dem nahe gelegenen Kloster Gräfinthal stammte, aus der Pfarrkirche in die wieder hergerichtete Kapelle überführt. Hier geriet sie buchstäblich für fast ein Jahrhundert in Vergessenheit. Erst Anfang des Jahres 1911 wurde diese alte Pieta sozusagen wiederentdeckt. Nach der Restaurierung wurde die Pfeilenmadonna im März 1913 auf dem Altar der Kreuzkapelle neu aufgestellt und damit eine alte Wallfahrtstradition wiederbelebt.

Die Wallfahrtskapelle, die das kostbare Gnadenbild birgt, zog immer mehr Marienverehrer an, so dass 1924 mit dem Bau des heutigen Klosters und der Anlage des Klosterparks begonnen wurde. Kapuzinermönche führten fortan die Wallfahrtsseelsorge, halfen in den umliegenden Pfarreien und wirkten in der Schwesternseelsorge mit. 2005 wurde die Seelsorge an Franziskaner-Minoriten aus der Provinz Krakau übergeben. Das Kloster Blieskastel zählt zu den bedeutenden Wallfahrtsstätten im Bistum Speyer.

Die Stadt Blieskastel liegt im heutigen Biospährenreservat Bliesgau, nahe an der Grenze zu Frankreich und der Pfalz. Im Bliesgau finden sich viele Spuren römischer und keltischer Besiedlung. Bekanntestes Zeugnis ist der etwa 4000 Jahre alte Gollenstein, der mit mehr als 6 Meter Höhe als der größte Menhir in Mitteleuropa gilt.

Das Stadtbild von Blieskastel erhielt seine Prägung als ehemalige Residenzstadt der Grafen von der Leyen. Nachdem die von der Mosel stammende Familie von der Leyen erstmals 1456 Rechte und Güter in Blieskastel erworben hatte, begann 200 Jahre später der Ausbau zur Herrschaft. 1661 wurde nach mehreren Neuerwerbungen auch im Umland der Bau eines Schlosses in Angriff genommen, 1773 wurde die Residenz endgültig von Koblenz nach Blieskastel verlegt. Während der Regentschaft von Gräfin Marianne von der Leyen wurde Blieskastel ein kulturelles Zentrum, eine rege Bautätigkeit entfaltete sich. Die Stadt erhielt das barocke Gepräge, das sie bis heute einzigartig macht. Die Herrschaft der von der Leyen endete 1793 mit dem Übergreifen der Französischen Revolution. Gräfin Marianne gelang dabei eine abenteuerliche Flucht.

Am Donnerstag, 14. Juli 2022, besteht Gelegenheit, Blieskastel im Rahmen der Tageswallfahrt näher kennenzulernen. Geplant sind eine historische Führung durch die ehemalige barocke Residenzstadt, ein gemeinsames Mittagessen, sowie die Pilgermesse am Nachmittag in der Wallfahrtskapelle des Klosters Blieskastel. Weiter wird auch Gelegenheit zu einer Kaffeepause oder einem Besuch des Klosterparks sein.

Folgende Abfahrtszeiten sind vorgesehen: in Waldbreitbach am Kirmesplatz um 7.10 Uhr, an der Grundschule Niederbreitbach 7.20 Uhr und in Kurtscheid an der Kirche um 7.30 Uhr. Die Rückfahrt ist gegen 18.30 Uhr vorgesehen.

Der Fahrpreis beträgt 25,- € und ist mit der Anmeldung zu entrichten. Im Preis enthalten sind die Busfahrt, die Stadtführung sowie ein Imbiss auf der Hinfahrt. Anmeldungen werden ab sofort in beiden Pfarrbüros entgegengenommen.

Pfarrer Marco Hartmann
Foto: Wikipedia