Lumen Christi – Christus, das Licht

„Es werde Licht“, das ist das erste Wort Gottes am Anfang der Welt (Gen 1,3). Es ist auf Christus hingesagt (vgl. Joh 1,9f). Mit ihm ist das Licht der Welt aufgegangen, er ist das Licht in Person: „Ich bin das Licht der Welt“, sagt er (Joh 8,12). Lumen Christi – Christus, das Licht!

Viele Menschen sind auf Erleuchtung aus. Aber Erleuchtung ist nicht auf dem Markt zu haben, man kann sie nicht kaufen, sie schenkt sich. Man kann sie nicht einfach einschalten wie eine Glühlampe.

Lumen Christi: Es leuchtet nicht still vor sich hin, um eine gemütliche Atmosphäre zu erzeugen, ganz privat. Es will die Welt erhellen, erleuchten, erwärmen. Es will in der Welt Orientierung ermöglichen. „Ich bin das Licht der Welt“, sagt Jesus.

In seinem Licht sieht man die Welt und die Menschen mit anderen Augen. Jeder Mensch ist Mensch – im Lichte Jesu, nicht mal mehr – mal weniger, nicht mal wertvoll – mal unwert, wie man es vor achtzig Jahren hierzulande propagiert und in den Gaskammern exekutiert hat. Im Lichte Jesu erkennt man im Gesicht des anderen den Bruder, die Schwester, im Fremden den Freund. Jeder Mensch ist Mensch – im Lichte Jesu, gleichberechtigt, unantastbar in seiner Würde, gerade auch die Schwachen und Armen, alle, die auf der Schattenseite des Lebens sind. Christus ist gekommen, „um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes“ (Lk 1,79). Er bringt Licht in die Dunkelheit des Todes. Er erleuchtet die Nacht. In seinem Licht können wir auch zu unseren Schatten stehen, zu den Schatten unserer Geschichte und unseres eigenen Lebens.

Lumen Christi – das gehört auf den Leuchter, damit es allen in der Welt leuchtet. Wir dürfen es nicht verstecken. Es kann sich sehen lassen.
Lumen Christi – steckt das in mir? Füllt es mich aus, erfüllt es mich?
Das Licht von innen strahlt aus. Andere werden es merken: „Mensch, da geht mir ein Licht auf“. Das leuchtet ein. Ein Lichtblick!

Diakon Andreas Wies

Im Namen der Pfarreiengemeinschaft wünschen wir frohe und gesegnete Ostern!

Foto: Peter Wiedemann in Pfarrbriefservice.de