Mit den folgenden Informationen möchten wir, wie das Schutzkonzept in seiner Überschrift titelt, „Schritt für Schritt“ wieder in eine Normalität unseres gottesdienstlichen, seelsorglichen und Gemeindelebens zurückkehren.
Zugleich muss es uns bewusst sein, dass eine Rückkehr in die Normalität, wie wir sie bis zum 14. März dieses Jahres kannten, noch ungewiss in der Zukunft vor uns liegt. Es sind momentan lediglich die ersten Schritte!In unserer Pfarreiengemeinschaft hatten wir bei schönem Wetter am Pfingstwochenende wieder erste Gottesdienste unter freiem Himmel. Diese waren alle gut besucht und die Resonanz war ebenso durchweg positiv. Vielen Dank an alle, die bei der Vorbereitung, beim Auf- und Abbau sowie beim Gottesdienst beteiligt waren.
Alle Mitglieder der pfarrlichen Gremien waren eingeladen, auf Grund der Erfahrungen aus den Pfingstgottesdiensten sowie auf der Grundlage der seit dem 2. Juni geltenden aktualisierten Fassung des Schutzkonzeptes über die nächsten Schritte zu beraten.
Folgendes wurde beschlossen:
- Am Hochfest Fronleichnam sowie am Sonntag finden wiederum Gottesdienste im Freien statt, ähnlich wie an Pfingsten. Jeweils einen in jeder Pfarrei als Messe mit Eucharistischem Segen. Eine Prozession findet auf Grund der hohen Auflagen und Vorgaben nicht statt.
- Ab dem Wochenende 20./21. Juni (12. Sonntag im Jahreskreis) wird es wieder Messfeiern geben, zunächst in den Pfarrkirchen, jeweils zu den gewohnten Uhrzeiten: Niederbreitbach 18.30 h, Kurtscheid 9.30 h, Waldbreitbach 11.00 h
- Notwendig hierfür ist vorab die Durchführung einer „Gefährdungsbeurteilung (GFB) für Gottesdienste unter den Rahmenbedingungen der Corona-Epidemie und dem Schutzkonzept für die öffentliche Feier von Gottesdiensten im Bistum Trier“ und die entsprechende Herrichtung der Kirchen. Weiter notwendig ist die Einrichtung eines Empfangsdienstes für jede Kirche (s. hierzu eigenen Aufruf in diesem Pfarrbrief).
- Von Sterbeämtern, Trauerfeiern und Totengebeten in den Kirchen und Kapellen wird weiterhin – wegen der hohen Auflagen und umfangreichen Vorbereitungen – abgesehen.
- Während der Sommermonate sollen weitere Freiluftgottesdienste angeboten werden.
- Über die gemachten Erfahrungen wird nach drei Wochen noch einmal gemeinsam reflektiert und über weitere Schritte nachgedacht.
Konkret heißt, für die Feier von Gottesdiensten nach Fronleichnam:
- Gottesdienste werden zunächst nur in den Pfarrkirchen Waldbreitbach, Niederbreitbach und Kurtscheid gefeiert (ohne Intentionen!).
- Die Anzahl der Mitfeiernden ist begrenzt und richtet sich nach der Größe des Kirchenraumes.
- Eine Anmeldung über die Pfarrbüros ist im Voraus erforderlich. Die angemeldeten Personen werden mit Namen, Anschrift und Telefonnummer in einer Liste notiert. Diese Liste ist einen Monat lang aufzubewahren, um mögliche Infektionen nachverfolgen zu können.
- Nur Personen, die zum Gottesdienst erfasst sind, können zur Feier eingelassen werden.
- Ein ehrenamtlicher Empfangsdienst organisiert den Zugang (s. hierzu den Aufruf Seite 10 im Pfarrbrief).
- Es gibt keine freie Platzwahl, Plätze werden zugewiesen.
- Beim Betreten des Kirchenraumes sind die Hände zu desinfizieren.
- Beim Betreten und Verlassen der Kirche sowie beim Singen ist ein vom Gottesdienstbesucher mitgebrachter Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
- Auf einen Sicherheitsabstand von 1,5 m ist zu achten, sowohl auf dem Kirchengelände wie auch im Kirchengebäude. Ausgenommen hiervon sind Personen, die in einem Haushalt leben.
- Wenn möglich, sind eigene Gotteslobe mitzubringen und zu benutzen.
- Auf musikalische Begleitung durch Chor oder Orchester wird verzichtet.
- Der Kommunionempfang ist grundsätzlich möglich. Die Kommunion ist mit ausgestreckten Händen zu empfangen und Körperkontakt zischen dem Kommunionspender und dem Kommunikanten zu vermeiden.
- Die Kollekte erfolgt nach den Gottesdiensten am Kirchenausgang. Während der Gottesdienste werden keine Kollektenkörbchen durch Sitzbänke gereicht.
- Personen, die einer Risikogruppe angehören, wird dringend geraten, die Entscheidung einer Teilnahme am Gottesdienst sorgfältig abzuwägen. Vom Sonntagsgebot wird daher weiterhin Dispens erteilt.
- Taufen und Trauungen sind grundsätzlich wieder möglich. Aber auch hier gelten aktuell Regeln und Einschränkungen, die eine Feier wie gewohnt noch nicht möglich machen und daher momentan die Ausnahme bleiben.
- Für die Feier der Erstkommunion gibt es einen Vorschlag, der derzeit in der Planung ist. Nähere Informationen folgen.
Erlaubt sei mir zum Schluss noch eine Anmerkung zum Empfang der heiligen Kommunion unter den derzeitigen Bedingungen. Im Schutzkonzept heißt es wörtlich: „Neben den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ist […] darauf zu achten, dass die Würde und der geistliche Charakter des Vollzugs nicht leiden.“ Ich lese dies so, dass je nach Umsetzung der aktuell geltenden Hygiene- und Abstandsregeln es zumindest dazu führen könnte, dass Würde und Charakter beim Empfang des eucharistischen Sakramentes durchaus leiden.
Bedauerlicherweise findet sich bei den Hinweisen für die liturgische Gestaltung der Eucharistiefeier im Schutzkonzept kein expliziter Hinweis auf die Möglichkeit des geistigen Empfangs der Kommunion, wenn man die heilige Messe mitfeiert. Dies ist deshalb aus meiner Sicht sehr schade, da auch bei der Mitfeier der heiligen Messe in der Kirche diese Möglichkeit des Kommunionempfangs weiterhin und in gleicher Wertigkeit besteht. Der physische Kommunionempfang, gerade unter den derzeit gegebenen Bedingungen, bei dem ein Infektionsrisiko für Kommunionspender und Kommunikant möglichst gering gehalten werden sollte, ist also weder ein Muss noch ein Automatismus!
Um es mit den Worten des hl. Augustinus auszudrücken: „Ut quid paras dentes et ventrem? Crede, et manducasti! (Warum bereitest du Zähne und den Leib? Glaube, und du hast gegessen!)
Wir, die wir die Umsetzung dieses Schutzkonzeptes „Schritt für Schritt“ vor Ort zu verantworten haben, sind uns darüber bewusst, dass es dabei dem einen vielleicht zu schnell, anderen eventuell zu langsam geht. Manches gar übertrieben scheint.
Dabei dürfen wir nicht vergessen: Alle aktuell geltenden Maßnahmen und Regelungen geschehen zum Wohl des Einzelnen. Und: jeder Einzelne trägt Verantwortung für seine Gesundheit und die Gesundheit des Nächsten!
Daher bitten wir Sie weiterhin um Ihr Verständnis und Wohlwollen und nicht zuletzt um Ihre Unterstützung!
Danke an dieser Stelle auch all denjenigen, die sich ehrenamtlich engagieren!
Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Pfarrer Marco Hartmann
Foto: Margot Kessler / pixelio.de