Ein Steg, der ins Wasser führt.
Auf den ersten Blick ein Symbol für Freiheit, für Weite, für Grenzenlosigkeit.
Für das, was wir mit Ferien, Freizeit, Urlaub verbinden.
Diese wunderbare Zeit, in der wir von vielerlei Zwängen befreit sind: von der Arbeit, vom Lernen.Eine Zeit, in der das Leben einen anderen Rhythmus bekommt – ruhiger, gelassener.
In der wir andere Welten kennenlernen können: räumlich und in uns selbst und mit den Menschen, mit denen wir leben.
Und vielleicht auch mit Gott.
Doch das Bild von dem Steg, der hinaus ins Wasser führt, enthält auch eine andere Botschaft.
Der Weg ist sehr schnell zu Ende, wir kommen an eine Grenze.
Und das ist auch eine Erfahrung der freien Zeit.
Dass wir nicht nur einiges hinter uns lassen, sondern vieles mit uns nehmen.
Wir bleiben immer auch Gefangene unserer selbst, manchmal mehr, manchmal weniger.
Wir sehen den Himmel, doch sind wir keine Himmelsstürmer.
Als Christen jedoch haben wir eine Hoffnung.
Dass mit Jesus und im Glauben an ihn der Himmel ein wenig in unser Leben einzieht. Nicht nur in der Freizeit, sondern auch im Alltag.
Die Ruhe und die Gelassenheit der freien Zeit, das Gefühl der Weite und der Grenzenlosigkeit – das kann ich im Gebet und im Gottesdienst erfahren.
Nicht immer, nicht auf Abruf, sondern als Geschenk, unvermutet, überraschend.
Bei Gott kann ich manchmal Urlaub machen von alldem, was das Leben schwer macht.
Text: Michael Tillmann, Foto: Eugen Maier, in: Image 04+05/2017