Ich rege mich auf und Jesus sagt mir: „Verzeih!“
Ich habe Angst und Er sagt mir: „Hab Mut!“
Ich zweifle und Er sagt mir: „Vertrau!“
Mir ist ängstlich zumute und Er sagt mir: „Bleib ruhig!“
Ich will alleine bleiben und Er sagt mir: „Komm und folge mir!“
Ich schmiede Pläne und er sagt mir: „Gib sie auf!“
Ich verschaffe mir Besitz und Jesus sagt mir: „Lass ihn los!“
Ich will Sicherheit und Er sagt mir: „Wage zu vertrauen!“
Ich will leben und Er sagt mir: „Gib dein Leben hin!“
Ich meine, ich wär gut und Er sagt mir: „Das reicht nicht!“
Ich will Chef spielen und Er sagt mir: „Versuche zu dienen!“
Ich will befehlen und Er sagt mir: „Gehorche!“
Ich will begreifen und Er sagt mir: „Glaube!“
Ich will Klarheit und Er redet zu mir in Gleichnissen.
Ich will meine Ruhe und Er will, dass ich unruhig bin.
Ich will Gewalt und Er redet vom Frieden.
Ich greife zum Schwert und Er sagt mir: „Steck es ein!“
Ich sinne auf Rache und Er sagt mir: „Halte auch die andere Backe hin!“
Ich will größer sein und Er sagt mir: „Werde wie ein Kind!“
Ich will mich verstecken und Er sagt mir: „Werde Licht!“
Ich will den ersten Platz und Er sagt mir: „Setz dich auf den letzten!“
Ich will gesehen werden und Er sagt mir: „Bete im Verborgenen!“
Nein. Ich verstehe diesen Jesus nicht! Er provoziert mich.
Wie so viele von seinen Jüngern hätte ich Lust,
mir einen anderen Meister zu suchen,
einen, der klarer ist und mich weniger fordert. Aber mir geht’s wie Petrus:
Ich kenne keinen, der so wie Jesus Worte des ewigen Lebens hat.
Und deshalb bleibe ich bei ihm.
Text: Pater Wilhelm Ruhe in: Bardeler Fastenmeditationen
Foto: Jürgen Damen in: www.pfarrbriefservice.de