Liebe Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft
Waldbreitbach, Niederbreitbach und Kurtscheid,
mit dem Herbst hat uns die dunkle Jahreszeit endgültig eingeholt. Am Morgen geht es im Dunkeln aus dem Haus und am Abend kehrt man im Dunkeln wieder zurück. Auch am Tag ist es oftmals nicht wirklich besser: ein diesiger, bewölkter Himmel oder auch Nebel sind an der Tagesordnung. Umso mehr genießen wir in dieser Zeit die letzten milden und sonnigen Tage.
Im Spätherbst und im Winter können wir besonders deutlich spüren wie positiv sich Licht und Wärme auf unser Leben auswirkt. Schon ein sonniger Tag kann unsere Stimmung deutlich anheben und auch eine Tasse heißer Tee vor dem wohlig warmen Kaminfeuer ist ein Genuss, von dem man zehren kann.
Auch unser Brauchtum greift diese Bedeutsamkeit auf. So tragen unsere Kinder am St. Martinstag bunte Laternen durch die Straßen, die unsere Augen erfreuen, weil sie unserem Bedürfnis nach Licht in der Dunkelheit entgegenkommen. Aber gleichzeitig wollen sie uns die hellen Laternen auch daran erinnern, dass jeder von uns mit seinem Handeln und Tun dazu beitragen kann das Leben unserer Mitmenschen heller, wärmer und froher zu machen. Denn wir Christen dürfen uns als Lichtträger für diese Welt begreifen: An jedem einzelnen Tag können wir durch unser Tun und Handeln daran mitwirken, das Licht der Liebe Gottes für unsere Familien, für unsere Freunde und für alle Menschen, denen wir begegnen, spürbar werden zu lassen.
Eine Ehre und eine Verantwortung, die nicht immer leicht ist und allzu schnell im Alltagsgeschehen in Vergessenheit zu geraten droht. Blicken wir deshalb am St. Martinstag auf unsere Kinder, die mit bunten Laternen und leuchtenden Augen auf das Tun und Handeln des heiligen Martin schauen. Sie folgen seinem Vorbild und meinen auch uns, wenn sie singen: Tragt in die Welt nun ein Licht, sagt allen fürchtet euch nicht! Gott hat euch lieb, Groß und Klein, seht auf des Lichtes Schein!
Einen lichtreichen Herbst wünscht Ihnen und Euch
Pfarrer Andreas Burg
Foto: © Superbass / CC-by-sa 4.0 / Quelle: Wikimedia Commons