Zum Fest der Taufe des Herrn

Das Wort „Taufe“ hat in seinem Ursprung mit den Wörtern „tief“ und „tauchen“ zu tun. Ja, Jesus steigt hinunter in den Jordan und taucht in seiner Taufe tief in die menschliche Existenz ein. Und er taucht tief in sein eigenes Gesendet-sein ein. Es ist ein Gesendet-sein „für die Menschen und um des Heiles willen“, wie es später im sogenannten alten Glaubensbekenntnis heißen wird. Man kann nur vermuten, wann Jesus seinen Auftrag selber von Gott her begriffen und somit sein öffentliches Leben begonnen hat. Aber viele Theologen meinen heute, dass Jesus mit seiner eigenen Taufe diesen Auftakt gesetzt hat. Jesus ist tief eingetaucht in das Leben der Menschen. Und gleichzeitig ist es bei diesem Taufereignis über alles Verstehen hinaus hoch hinaufgegangen. Der Himmel ist aufgegangen, und Gott selbst hat sich mitgeteilt: „Das ist mein geliebter Sohn.“

Wie sich diese Szene ereignet hat, das entzieht sich wohl unserer Vorstellungskraft. Eines ist aber klar: Für frühe Hörer und Hörerinnen dieses Evangeliums war dieser Satz die offizielle Inthronisierungsformel für den König: „Jesus ist König“, war die Botschaft, und das wurde
ihm „von höchster Stelle“ zugesprochen. Jesus steigt tief hinein in das Leben. Und in diesem Hineinsteigen und Hinein tauchen öffnet er auch für uns den Himmel. So erfüllt er seinen Auftrag, seine Mission – für die Menschen und um des Heiles willen.

Text: Christine Rod MC

Foto: Peter Cane

In: Image, Arbeitshilfe für Öffentlichkeitsarbeit