Klosterkirche Hausen

Die Glasfenster der Klosterkirche Hausen

Sonnengesang des Heiligen Franziskus 

Gelobt seist du, mein Herr!
Mit allen deinen Geschöpfen,
vor allem mit der edlen Schwester Sonne.

Sie bringt uns den Tag und das Licht,
sie ist schön und strahlt in mächtigem Glanz,
von dir, du Höchster, ein Gleichnis.

Im Bild wird die edle Frau Sonne durch ein übergroßes Frauenantlitz personifiziert,  das von leuchtenden strahlen umgeben ist. Hierin ist Franziskus ganz eingehüllt. Er lobpreist den Schöpfer aller sichtbaren Dinge. Das Kreuz und kleine aufstrebende Sonnen bilden den dekorativen Hintergrund.

 

 

Gelobt seist du, mein Herr!
Durch Bruder Mond und die Sterne.
Du hast sie am Himmel gebildet,
klar und kostbar und schön.

In diesem Fenster ist der liebliche Bruder Mond und das Heer der Sterne zu sehen. Der Mond ist als mächtiges Antlitz in der Gestalt einer Sichel dargestellt. Der Gestus des heiligen Franziskus bringt seine kindliche Freude zum Ausdruck. Kleine Sterne und Kreuze bilden den Hintergrund.

 

 

 

 

 

Gelobt seist du, mein Herr!
Durch Bruder Wind und die Luft,
durch bewölkten und heiteren Himmel
und jegliches Wetter;
so erhälst du deine Geschöpfe am Leben.

Mit blasenden Backen pustend, bewegt der Wind, umgeben von Wolken, mit seiner Gewalt auch die Gestalt des heiligen Franziskus. Die Vögel gehören sinngemäß in das Bild. Das Kreuz und die kleinen Vögel als Randverzierung unterstreichen das dargestellte Motiv.

 

 

 

 

 

Gelobt seist du, mein Herr!
Durch Schwester Wasser;
So nützlich und demütig,
so köstlich und keusch.

Die Quelle lässt ihre sprudelnden Wasser mit den kleinen Fischen über den heiligen Franziskus hinfließen, der durch seinen beglückten Gestus Freude und Dankbarkeit ausdrückt. Die dekorative Umrahmung erinnert mit ihren kleinen sprudelnden Wasserbecken in Verbindung mit dem Zeichen des Kreuzes an das Wasser der Taufe und seine heilende Kraft.

 

 

 

 

 

Gelobt seist du, mein Herr!
Durch Bruder Feuer;
Mit ihm erleuchtest du uns die Nacht.
Er ist schön und freundlich, gewaltig und stark.

Das mächtige, bedrohliche Gesicht des personifizierten Feuerbrandes schaut uns entgegen. Franziskus, der in ihm seinen Bruder besingt, ist von Feuerstrahlen umgeben. Es scheint, als wollte er sich an der Glut erwärmen. Kleine Lichtstrahlen, in Verbindung dem Heiligen Kreuz, bilden die dekorative Umrahmung.

 

 

 

 

 

Gelobt seist du, mein Herr!
Durch unsere Schwester,
die Mutter Erde;
Sie trägt und erhält uns,
bringt vielerlei Früchte hervor
und Kräuter und bunte Blumen.

In diesem unten verkürzten Fenster, erfreut uns die Mutter Erde. Die Darstellung zeigt eine in grünlichen Farben gehaltene Frauengestalt, die den heiligen Franziskus umfasst, sowie Brot und Trauben. Dieser zarte Hinweis deutet auf die eucharistische Speise hin. Die Mutter Erde reicht uns diese Speise der Unsterblichkeit.

 

 

 

Gelobt seist du, mein Herr!
Durch unsern Bruder, den leiblichen Tod;
Kein lebender Mensch kann ihm entrinnen.
Weh denen, die sterben in tödlichen Sünden.
Selig, die der Tod trifft in deinem heiligen Willen;
Denn der zweite Tod kann ihnen nichts antun.

Auf der Orgelempore ist das letzte Motiv des Sonnengesanges, der gute Bruder Tod. Der irdische Tod öffnet seine Pforten zur ewigen Seligkeit. Er weist mit seiner knöchernen Hand auf das Brot des Lebens, über dem sich das himmlische Jerusalem erhebt als Symbol für die ewige Anschauung Gottes.

 

 

 

 

Fotos und Text finden sich in dem Büchlein: „Sonnengesang des Heiligen Franziskus“
von Bruder Notker OSB, Maria Laach

Fotos: Bruder Wolfgang Hoppe

Glasfenster in der Klosterkirche der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz , Hausen Wied