Soziales Netz Waldbreitbach und Umgebung

„Du bist der Erste, der mich besucht!“ Ein Satz, den Besucher von Krankenhauspatienten immer öfter zu hören bekommen. Viele ältere und pflegebedürftige Menschen fühlen sich einsam und haben kaum Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Um diese Betreuungslücke zu schließen, haben die Evangelische Kirchengemeinde Waldbreitbach und die Katholische Pfarreiengemeinschaft Waldbreitbach – Niederbreitbach – Kurtscheid gemeinsam das „Soziale Netz Waldbreitbach und Umgebung“ ins Leben gerufen.

Mit Flyern und Plakaten macht das „Soziale Netz Waldbreitbach und Umgebung“ auf seine ehrenamtlichen Leistungen für ältere, einsame und pflegebedürftige Menschen aufmerksam.

„Oft wohnen Freunde und Verwandte weit weg und haben wenig Zeit, sich um pflege- und hilfsbedürftige Angehörige zu kümmern“, erzählt Karin Boehme aus Hausen. Sie gehört wie Pfarrer Marco Hartmann von der Katholischen Kirche, Bruder Josef (Franziskaner Hausen/Wied), Pfarrer Ulrich Oberdörster (Evangelische Kirchengemeinde Waldbreitbach), Brigitte Beck, Torsten Muscheid, Monika Schwarz-Wittmann und Marino Engels zu den Gründungsmitgliedern des Sozialen Netzes.

„Wir beginnen dort, wo die Pflegedienste aufhören“, so Pfarrer Ulrich Oberdörster. „Besuche, Zuwendung, Zeit für Gespräche – das passt oft in den eng getakteten Plan der Pflegedienste nicht hinein“, ergänzt Pfarrer Marco Hartmann. „Das soll keine Kritik an den Pflegediensten sein.“ Im Gegenteil: Das Soziale Netz wird von den Pflegediensten in Waldbreitbach und Umgebung sehr positiv und als willkommene Ergänzung ihres Angebotes gesehen.

Die Leistungen des Sozialen Netzes Waldbreitbach und Umgebung sind grundsätzlich kostenlos. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besuchen ältere, einsame und pflegebedürftige Menschen. Sie führen Gespräche, machen Spaziergänge, lesen vor oder gestalten die Freizeit zum Beispiel mit Gesellschaftsspielen.

„Aber auch, wenn ein Senior oder eine Seniorin eine Veranstaltung besuchen, Kaffee trinken gehen möchte oder kleine Besorgungen notwendig sind, stehen wir nach Absprache zur Verfügung“, sagt Karin Boehme. Auch wenn jemand selbst einen Angehörigen pflegt oder betreut, aber einmal eine Stunde Pause braucht, stehen die Mitarbeiter des Sozialen Netzes bereit. „Unser Angebot ist nicht Ersatz für die Leistungen eines Pflegedienstes“, erklärt Karin Boehme, die seit vielen Jahren sozial engagiert ist. „Es ist vielmehr eine ergänzende Begleitung und Betreuung, die Pflegedienste nicht leisten können.“

Wer die Leistungen des Sozialen Netzes in Anspruch nehmen möchte oder selbst ehrenamtlich mitarbeiten will kann sich an Karin Boehme, Telefon 02638-5205 oder 0171-4257115, wenden.

Text und Foto: Martin Bärtges