Zum Dreikönigstag

Wir sind die drei Könige,
kommen zum Kind
und fallen vor ihm auf die Knie.
Wir bringen Gold, Weihrauch
und Myrrhe mit.
Da fragt uns die Mutter Marie:

„Wozu das Gold?“
Ich sprech als erster:
„Das sei als ein Zeichen gegeben:
für dreißig schäbige Silberlinge
verkaufen sie einst sein Leben.“

„Und wozu der Weihrauch?“
Ich spreche als zweiter:
„Das soll zum Zeichen gehören:
Er muss ans Kreuz, weil man es wagt,
ihn als Gottessohn zu verehren.“

„Und wozu die Myrrhe?“
Ich spreche als dritter:
„Die soll ein Zeichen sein:
Den Leichnam salben Freunde
zuletzt mit Myrrhe im Grabe ein.“
Da weint Maria.

Wir Könige gehen
nach Osten. Es bleiben die Gaben,
die trotz Glanz und Duft
nur Verrat, Kreuz und Tod
dem Christkind vorausgesagt haben.

Doch das Knäblein strahlt.
Es blickt nach Osten.
Dort sieht es die Sonne aufgehen,
hell leuchtend als Zeichen:
Jesus Christus wird einst
vom Tode zum Leben aufstehen.

Wir Könige bitten,
betet mit uns gemeinsam:
„Gott, lass uns des Lebens Plagen
mit deiner Hilfe bis zu unserem Tod
so tapfer wie du ertragen.

Jeden Morgen lass uns
nach Osten blicken.
Dort sehn wir die Sonne aufgehen,
hell leuchtend als Zeichen:
Auch wir werden einst
zum ewigen Leben aufstehen.“

Text: Alfons Schweiggert
Bild: Friedbert Simon
In: Pfarrbriefservice.de