Was benötigen die Menschen?

Informationsabend zur Synode im Bistum Trier in Niederbreitbach

Die Pfarreiengemeinschaft Waldbreitbach, Niederbreitbach und Kurtscheid hat zu einer Informationsveranstaltung über die Ergebnisse der Synode im Bistum Trier eingeladen. Die interessierten Gläubigen kamen am 23. November in der Pfarrkirche St. Laurentius Niederbreitbach zusammen.

Die Dekanatsreferentin Margit Ebbecke nahm selbst als Synodale an der fast dreijährigen Synode teil und konnte daher während der Veranstaltung viele Fragen aus dem Plenum beantworten. Neben der Dekanatsreferentin war auch die Pastoralreferentin aus dem Dekanat Rhein-Wied Elisabeth Beiling anwesend, die als Synodensekretärin alle Entwicklungen miterlebt hat. Sie informierte die Gemeinde über die Fragestellung der Synode: „Es ging um die Frage, was benötigen die Menschen angesichts der rasanten gesellschaftlichen Veränderungen?“ Elisabeth Beiling erklärte ebenfalls die Ergebnisse, die im Abschlussdokument „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ zusammengefasst wurden. „Vier Perspektivwechsel wurden herausgearbeitet: 1. Vom Einzelnen her denken, 2. Charismen vor Aufgaben in den Blick nehmen, 3. Weite pastorale Räume einrichten und netzwerkartige Kooperationsformen verankern und 4. Das synodale Prinzip bistumsweit leben.“ Aus diesen Kernpunkten würden auch Veränderungen in der hiesigen Gemeinschaft resultieren. „Wir müssen über andere Gottesdienstvarianten nachdenken, um auch jüngere Menschen anzusprechen“, erklärte sie. Es gebe zwar schon den Evensong, jedoch sei man noch recht vorsichtig in der Etablierung neuer Formen von Gottesdiensten, gab die Dekanatsreferentin Margit Ebbecke zu.

Die Veranstaltung ließ auch Raum für Sachfragen, Hoffnungen, Befürchtungen und Zweifel. Viele Gläubige nahmen dieses Angebot, moderiert durch Margit Ebbecke und Heinrich Malcher, gerne an. So lautete ein Vorschlag aus dem Plenum: „Es sollte mehr Wortgottesdienste geben.“ Doch es wurden auch Ängste formuliert: „Wie kann in den neuen angedachten großen Räumen überhaupt noch Gemeinschaft entstehen?“, fragte ein Teilnehmer kritisch. Elisabeth Beiling nahm sich diesen Bedenken an: „Größere Räume bedeuten auch größere Chancen. Zudem bleiben funktionierende Gemeinschaften bestehen.“ Auch ganz pragmatische Fragen standen im Raum: „Wie finde ich denn Charismen?“ Die Aufgabe eines jeden Getauften sei es, Charismen bei sich und bei anderen zu finden, erklärte die Pastoralreferentin Elisabeth Beiling. „Jeder hat ein Charisma, das hilft, Gemeinschaft zu leben. Man muss sich nur gegenseitig auf die Charismen aufmerksam machen“, verdeutlichte Margit Ebbecke.

Bei allen Sorgen bezüglich anstehender Veränderungen machte ein Mitglied aus dem Pfarrgemeinderat deutlich: „Wir haben schon jetzt einige Dinge umgesetzt, die im Abschlussdokument festgehalten wurden. Zudem sind wir gerade dabei, einige Neuerungen auszuprobieren.“ So werde es am Samstag, 3. Dezember, zum ersten Mal einen Werkstattgottesdienst in Niederbreitbach geben. Des Weiteren seien in der Pfarreiengemeinschaft ökumenische Hausgebete im Advent geplant. Eine Premiere feiere auch ein lebendiger Adventskalender.

Margit Ebbecke fasste am Ende der Veranstaltung zusammen: „Glaube ist immer da, er bekommt aber nun ein anderes Gesicht.“